Statement von Handwerkskammer-Präsident Frank Wagner

Zur geplanten Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Gewerken

"CDU- und SPD-Bundestagsfraktion haben sich darauf verständigt, die Meisterpflicht in zwölf Gewerken wieder einzuführen. Dazu Frank Wagner, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz: „Ich bin froh darüber, dass die Koalition zwölf Gewerke zurück in die Meisterpflicht holen will. Die Handwerkskammer Chemnitz hat frühzeitig auf die schädlichen Folgen der Handwerksnovelle von 2004 hingewiesen, als für 53 Gewerke die Meisterpflicht eingestampft wurde. Beim aktuellen Vorhaben, zwölf Gewerke in die Meisterpflicht zurückzuholen, hat auch das Kriterium des Kulturgüterschutzes eine Rolle gespielt. Das finde ich überzeugend und richtig. Allerdings hätten dann neben Drechslern und Holzspielzeugmachern sowie Orgel- und Harmoniumbauern auch die übrigen Musikinstrumentenbauer-Gewerke berücksichtigt werden müssen. Nicht nur, aber auch mit Blick auf die Gewerke im vogtländischen Musikwinkel werden wir uns weiterhin sehr genau anschauen, ob die Meisterpflicht noch für weitere Gewerke wieder eingeführt werden sollte."

Hintergrund: Die Große Koalition plant die Rückkehr zur Meisterpflicht für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Böttcher, Glasveredler, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter sowie Orgel- und Harmoniumbauer. Von der Meisterpflicht sollen nur neu gegründete Betriebe betroffen sein, bestehende Betriebe ohne Meister sollen Bestandsschutz haben.

Im Rahmen der Handwerksnovelle von 2004 war die Meisterpflicht für 53 Gewerke abgeschafft worden, teilweise mit gravierenden Folgen für die Ausbildungsleistung in den Gewerken, für die Bestandsfestigkeit neu gegründeter Betriebe und für die Qualität.

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