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Statement von Kammerpräsident Frank Wagner zur Inanspruchnahme des Programms „Sachsen Plus“

„Mit vielen durch den sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig erteilten Vorschusslorbeeren ist am 11. März das Förderprogramm ‚Sachsen Plus‘ gestartet. Für den Minister war bei der Bekanntgabe des Programms klar, dass Sachsen seiner Wirtschaft mit dem neuen 4,3 Millionen Euro großen Hilfstopf zusätzlich hilft. Und gerade wir Handwerkskammern hatten auch lange dafür gekämpft.

Nicht bedacht hatte der Wirtschaftsminister dabei aber, dass die meisten Unternehmer, die eigentlich dieses Programm aufgrund der Corona-bedingten Schließungen im November und Dezember sehnlichst erwarteten, gar nicht anspruchsberechtigt sind. Die Förderbedingungen sind viel zu eng gefasst, wodurch viele Betriebe des Handwerks, wie Friseure oder Kosmetiker, keine Chance auf einen Zuschuss erhalten.

Und das zeigt sich jetzt auch in den Antragszahlen. Wie von der für die Beantragung und Auszahlung zuständigen Sächsischen Aufbaubank zu erfahren war, sind in den ersten zehn Tagen seit Programmstart gerade einmal 16 Anträge eingegangen! Man muss hier schon die Frage stellen, welchen Sinn ein solches Hilfsprogramm macht, wenn eh keiner einen Antrag stellt, weil die meisten Unternehmen von vornherein ausgeschlossen sind.

Im sächsischen Wirtschaftsministerium scheint man sich – wie immer öffentlichkeitswirksam – sehr über solche positive Meldungen zu freuen, die beim genauen Hinsehen aber dann ein Reinfall sind und der Wirtschaft in Sachsen eben in keinster Weise helfen.“

22.03.2022