Bild vom Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer Chemnitz
Schmidtfoto-Chemnitz

Förderung von Gruppenprojekten für Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit

Die Arbeitsgemeinschaft der sächsischen Handwerkskammern hat sich in ihrer Rolle als Partner der Umwelt- und Klimaallianz an den Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig, gewandt, um auf optimale Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und ein hohes Niveau an Ressourceneffizienz hinzuwirken.

Gerade kleinste und kleine Handwerksbetriebe benötigen Unterstützung bei der Einführung entsprechender, hinsichtlich der Betriebsgröße angepasster und systematischer Instrumente. Die Handwerksorganisation hat sich auf die aktuell nachgelagert auch Handwerksbetriebe betreffenden Anforderungen aus Regelungen wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder dem Nachweis ökologischer Kriterien bei Finanzierungen und Förderungen vorbereitet. Mit dem Nachhaltigkeitsnavigator Handwerk und dem E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende stehen handwerksgerechte Instrumente bereit, die jedoch in vielen Fällen allgemeiner Anleitung und individueller Begleitung bedürfen.

Die Erfahrungen mit Gruppenprojekten haben gezeigt, dass insbesondere bei Themen wie der Einführung eines Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements die teilnehmenden Unternehmen vom Erfahrungsaustausch und der professionellen Anleitung profitieren. Gruppenprojekte stellen somit eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit zur Implementierung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen in Unternehmen dar und sollten daher im Sinne sparsamer Mittelverwendung auch im Interesse der sächsischen Staatsregierung liegen. Begleitet werden sollen die Projekte zusätzlich von den fachlich zuständigen Beratungsdiensten der Handwerkskammern, die auch die Sensibilisierung und Erstberatung übernehmen werden.

Nachdem sich die Konditionen der Mittelstandsrichtlinie in die­sem Segment bereits vor Jahren soweit verschlechtert hatten, dass in Sachsen keine Gruppenprojekte mehr zu­stande kamen, wurde eine verbesserte Gruppenförderung in Aussicht gestellt.

Das SMUL/SMEKUL hatte im Mai 2020 in Abstimmung mit den Wirtschaftsvertretern in der Umweltallianz Sachsen einen Richtlinienentwurf ausgearbeitet, der kurz vor der Verabschiedung stand, als die Verantwortung dafür auf das SMWA überging. Seitdem ist in dieser Angelegenheit leider kein Fortschritt spürbar. Deshalb ist es aktuell nicht möglich, in Sachsen Gruppenprojekte zur Etablierung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen zu initiieren und durchzuführen.

In anderen Bundesländern funktioniert eine solche Gruppenförderung seit Jahren sehr gut. Die drei Handwerkskammern halten es für dringend und zeitnah erforderlich, auch sächsische KMU hinsichtlich der aktuellen, nicht zuletzt durch den Freistaat Sachsen und seine Förderbank SAB aufgestellten ökologischen und Nachhaltigkeitsziele fit zu machen und Hilfestellungen über geförderte Gruppenprojekte zu geben. Nur so können Wirtschaft und Freistaat in der Praxis kooperativ die ambitionierten Ziele in Bezug auf Ressourcen­schonung und Nachhaltigkeit begleiten und realisieren. Die sächsischen KMU brauchen Unterstützung bei der Umsetzung dieser Trans­formation. Gruppenprojekte sind dafür ein sparsamer und effizienter Weg.

Die Mitgliedsunternehmen in den drei Kammerbezirken stehen bereits jetzt und in wachsendem Maß entsprechenden Anforderungen gegenüber. Die Arbeitsgemeinschaft bittet deshalb zu prüfen, auf wel­chem Weg eine „Richtlinie Gruppenförderung“ zeitnah in die Umsetzung gebracht werden kann.

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