Bild vom Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer Chemnitz
Schmidtfoto-Chemnitz

Statement des Sächsischen Handwerkstages zum Auftritt des Bundeswirtschaftsministers in der Sendung "Maischberger"

Zum (gestrigen) Auftritt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beim ARD-Fernsehtalk „Maischberger“ bezüglich einer möglichen Insolvenzwelle bei einheimischen Unternehmen infolge explodierender Energiepreise erklärt der Sprecher der Geschäftsführung des Sächsischen Handwerkstages, Andreas Brzezinski:

„Zugegeben: Niemand unter den politischen Akteuren der Gegenwart ist zu beneiden, der derzeit in Verantwortung steht, die wohl größte Energiekrise seit dem Zweiten Weltkrieg zu managen und auf diese Weise damit beizutragen, die deutsche Wirtschaft am Leben zu halten.

Umso mehr waren auch viele Handwerker gespannt darauf zu erfahren, wie sich der Bundeswirtschaftsminister beim Vier-Augen-Gespräch mit Sandra Maischberger schlagen, welche Lösungen er aufzeigen würde, um zumindest das Gröbste an Gefahren für Handwerk und Mittelstand abzumildern.  

Stattdessen Fehlanzeige! Von einem überzeugenden, gar Zuversicht verbreitenden Robert Habeck konnte bei Maischberger keine Rede sein. Spätestens bei seiner Reaktion auf die Frage, ob er wegen der explodierenden Energiekosten am Ende dieses Winters mit einer Insolvenzwelle rechne, dürfte Handwerkern, denen das Wasser schon jetzt bis zum Hals steht, die Hutschnur gerissen sein. Nein, mit einer Insolvenzwelle rechne er, Habeck, nicht… Offenbar ist beim Minister noch nicht angekommen, dass immer mehr Handwerker dem existenzbedrohenden Kostendruck nicht länger standhalten können und daher erwägen, schon in den nächsten Wochen ihr Geschäft dichtzumachen. - Kann man so kaltschnäuzig mit Handwerkern und ihren Beschäftigten umgehen?

Welche Signale braucht es in dieser Zeit eigentlich noch, um die Politik zu raschem Handeln aufzufordern? – Vor allem von der Bundesregierung erwarten wir unverzüglich greifende Maßnahmen – Maßnahmen, die die Preise für Strom, Gas und Öl beherrschbar machen. Und damit zugleich Maßnahmen, die uns von Energielieferungen Russlands weiter unabhängig machen. 

Politisch zu entscheiden ist jetzt, wie wir sowohl eine stabile als auch bezahlbare Energieversorgung über das Winterhalbjahr 2022/2023 sicherstellen können.“

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