Neues Modell zur Unterrichtsabsicherung an Schulen
Regelmäßig tauschen sich die beiden Kammern mit den Schulleitern der verschiedenen Schultypen im Kammerbezirk aus. Das fängt bei Grundschulen an, geht über die weiterführenden Schultypen bis hin zu den beruflichen Schulzentren. Ziel dieser Gespräche ist es, Anliegen und Probleme der jeweiligen Seite zu diskutieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten beziehungsweise Verständnis für den jeweiligen Standpunkt herzustellen.
Insbesondere das Thema Unterrichtsausfall, in den überwiegenden Fällen verursacht durch den Lehrermangel, beschäftigt dabei beide Seiten. Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer ist bewusst, dass auch das Landesamt für Schule und Bildung hier stets versucht, den Ausfall so gering wie möglich zu halten und dafür neue Lösungsansätze entwickelt. Dies wird auch ausdrücklich begrüßt.
Kritisch gesehen wird allerdings ein neues Modellprojekt im Bereich der Region Chemnitz, wonach Lehrerabordnungen zwischen einzelnen Schultypen erfolgen, wenn bestimmte Schulen eine schlechtere Quote beim vorhandenen Lehrpersonal haben. Zum einen werden damit Schulen, die glücklicherweise ihren Unterricht noch zum überwiegenden Teil abdecken können, ebenso geschwächt, da es dann auch hier zu Unterrichtsausfällen kommt. Zum anderen sinkt damit die Motivation der betroffenen Lehrer, die beispielsweise das Schulleben aktiv mitgestalten und damit für einen qualitativ hochwertigen Unterricht sorgen. Auch die beruflichen Schulzentren, die bisher einen eher vergleichsweise geringeren Unterrichtsausfall vorweisen, sind von dieser Regelung betroffen, was durch den damit einhergehenden Unterrichtsausfall – der zwangsläufig entsteht, wenn weniger Lehrer zur Verfügung stehen – bei den Schulleitern aktuell zu Unmut führt.
Man erachtet Quotenvorgaben für die jeweiligen Schulen als falsch und plädiert eher dafür, den Lehrern eine freiwillige Möglichkeit zur Abordnung einzuräumen, die dann beispielsweise entsprechende Vorteile für die jeweilige Lehrkraft mit sich bringt.
Gleichzeitig würden die Kammern es begrüßen, wenn die beruflichen Schulzentren ganz aus diesem Modellverfahren rausgenommen werden, da die Schüler hier auf das Berufsleben abschließend vorbereitet werden und Unterrichtsausfall umso stärker bei deren zukünftiger beruflicher und persönlicher Entwicklung Folgen haben würde.