Romy Weisbach

Madeleine und Johannes Singer

Zusammen lernen ist top!

Madeleine und Johannes Singer sind verheiratet, arbeiten beide in Handwerksunternehmen und drücken seit März gemeinsam die Schulbank  

Madeleine Singer ist gelernte Bürokauffrau und in der familieneigenen Malerfirma Jämlich als Assistentin der Geschäftsleitung tätig. Ihr Mann Johannes Singer ist bei der Schneider-Gruppe in Chemnitz im Verkaufsbereich tätig. Wie sind beide dazu gekommen zeitgleich eine berufliche Weiterbildung zu machen? Und dann noch im selben Kurs zum Geprüften kaufmännischen Fachwirt? Sie haben verraten, was dahinter steckt und wie sie es schaffen Beruf, Freunde und Weiterbildung zu vereinbaren.

Zuerst die Frage an sie beide: Welche individuellen Karrierepläne stecken hinter dem Abschluss?

Johannes Singer: Ich bin Abteilungsleiter im Bereich Wohnmobile und Caravan und es war einfach ein Wunsch von mir, noch einmal einen zusätzlichen Abschluss im kaufmännischen Bereich zu haben – gerade wenn man Personalverantwortung hat. Im Rahmen meines Abschlusses als Automobilkaufmann hat sich der Geprüfte Kaufmännische Fachwirt angeboten und die Personalabteilung bei uns war da auch für alles offen und hat mich unterstützt.

Madeleine Singer: Ich werde einmal das Unternehmen als vierte Generation übernehmen. Deshalb war es auch der Wunsch meiner Mutter, dass ich mich für die Geschäftsführung im kaufmännischen Bereich noch etwas fit mache bis dahin. Als mein Mann dann die Weiterbildung angefangen hat, habe ich mich kurzerhand angeschlossen. Außerdem können wir so gemeinsam lernen und haben dann auch gemeinsam wieder Freizeit.  

Das schließt Frage zwei quasi an: Wie lässt sich Beruf und Freizeit miteinander verbinden?

Johannes Singer: Bisher erstaunlich gut. Ich kann freitags gleich nach der Arbeit herfahren. Meine Frau hat freitags in der Firma frei bekommen und samstags fahren wir dann gemeinsam in die Handwerkskammer. Unsere Freunde wissen, dass wir eben das eine Jahr mal freitags abends und samstags nicht verfügbar sind.

Madeleine Singer: Und das Jahr ist ja ein überschaubarer Zeitraum – so ließ sich das gut planen und auch mit dem Job vereinbaren. 

 

Hat die Corona-bedingte Kontaktsperre Sie zurückgeworfen?

Madeleine Singer:  Wir konnten unseren Kurs und die Dozenten zwar leider eine Weile nicht persönlich sehen aber da wir Online-Unterricht hatten sind wir nicht zu sehr aus dem Zeitplan geraten. Die kleine Gruppe von acht Leuten hat uns außerdem sehr geholfen. Wir kennen uns inzwischen gut und helfen uns gegenseitig wo es nötig ist. Das Miteinander ist prima!

Johannes Singer: In den Online-Unterricht haben wir uns sehr gut eingefunden. Das war eigentlich kein Nachteil. Der Vorteil davon ist eher, dass man sich zurückliegende Dinge noch einmal anhören kann.

Lernen Sie gemeinsam?

Johannes Singer: Das war sogar ein großer Wunsch meiner Frau, weil man sich beim Lernen ergänzen kann. Wir können Ergebnisse vergleichen und uns gegenseitig helfen. (lacht) Und Bücher brauchten wir auch nur einmal zu kaufen!

Madeleine Singer: Wir sind zwar recht gegensätzlich – mein Mann ist eher der Entspannte, ich bin die Quirlige – beim Lernen hat sich das aber erstaunlich gut gefügt. Zusammen zu lernen ist top!