Denise Lange

David Lasch und Marcel Seidel

Positiv mit ein bisschen Stress - Lackierer David Lasch und Maler Marcel Seidel über ihre Zeit der Meisterausbildung

Drei Jahre Meisterschule schweißen zusammen. David Lasch und Marcel Seidel verstehen sich fachlich und menschlich prima. Ein Interview:

Sie haben beide ihren Meister in Teilzeit gemacht. Wie groß war die Herausforderung Beruf, Familie und Meister unter einen Hut zu bekommen?

David Lasch: Das muss man vor allem mit sich selbst vereinbaren. Die Familie muss natürlich definitiv hinter einem stehen, wenn man Freitag und Samstag keine Zeit hat weil die Schule vorgeht.

Marcel Seidel: Ich habe 2016 mit dem Meister angefangen. Es war eine lange Zeit. Ich habe aber viele gute Leute kennengelernt, konnte Erfahrungen austauschen, habe gute Dozenten gehabt. Ganz wichtig ist, dass die Familie und auch die Firma hinter einem stehen. Das war bei mir der Fall. Rückblickend sehe ich die Zeit und die Entscheidung für den Meister als sehr positiv - auch wenn man zwischendrin sicher mal den Kanal voll hatte. Firma, Familie, Meister und Hausbau gleichzeitig war vielleicht doch etwas viel auf einmal. 

Gab es Themen- oder Teilgebiete, die Sie besonders gern gemacht haben oder andererseits auch Bereiche, in die Sie nur schwer reingekommen sind?

Lasch: Reinknien musste ich mich definitiv in der Theorie. Wenn man schon länger aus der Schule raus ist, ist das Lernen wieder zu lernen eine echte Herausforderung. Das, was man täglich in der Praxis anwendet wirklich in der Theorie noch einmal nachzuarbeiten ist eine neue Hausnummer gewesen. Die Praxisteile hingegen haben mich sehr bereichert, weil ich sehen konnte was mein Gegengewerk - der Maler - alles macht. Holzmalen, Betonoptiken, Kalkspachteleffekte: alles das konnte ich wieder auffrischen.

Seidel: Vor allem der Teil III war für mich anspruchsvoll. Da musste ich erst wieder reinkommen. Ich habe viel dazu gelernt, es dann aber gleich praktisch umzusetzen und aus seinen alten Gewohnheiten auch  rauszukommen war eine Umstellung. Die Praxis war herausfordernd. Es war aber toll, neue Techniken kennenzulernen und auch in das Fremdgewerk der Lackierer reinzuschauen. Ich konnte von dem Gelernten auch inzwischen schon viel in der Firma umsetzen. Fazit: Positiv mit ein bisschen Stress.

Welchen Anteil am Gelingen hatte der Klassenverbund?

Seidel: Einen großen Anteil! Wir hatten vom ersten Tag an eine super Klasse - alle auf nahezu demselben Stand, alle nett und keiner wurde hängen gelassen. Wir haben jeden, der mal durchhing, wieder hoch- und uns gegenseitig mitgezogen. Auch die Dozenten haben einen super Job gemacht - mit Fachwissen überzeugt und daher auch schnell unseren Respekt gehabt.

Wo geht der Weg hin mit dem Meister in der Tasche?

Lasch: Erst mal bestehen. Perspektivisch gern auch eine Weiterentwicklung in der Firma, vordergründig war der Meister aber erst einmal eine Wissenserweiterung für mich ganz persönlich. Vielleicht ergibt sich auch in Zukunft eine Stelle als Dozent oder Techniker irgendwo. Mein Credo: Was man hat, kann einem keiner wieder wegnehmen.

Seidel: Mit dem Meister geht es auf alle Fälle die nächsten zehn Jahre in meiner Firma weiter. Ich werde dort verschiedene Meistertätigkeiten ausführen. Was danach kommt, das werden wir sehen. Ich möchte jetzt erst einmal auf meiner Position im Unternehmen dazulernen und fühle mich in dem sehr familiär geführten Betrieb sehr wohl. Eine Selbständigkeit plane ich momentan erst einmal nicht.

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